Oral History Netwerktreffen Graz 2023

Am 25. und 26. Mai 2023 fand in Graz das Treffen des Oral History Netzwerks statt, im Rahmen dessen Dr.in Verena Lorber das Franz und Franziska Jägerstätter Institut und den Aufbau der Oral History Sammlung vorstellte.

Das Netzwerk trifft sich seit 2014 regelmäßig und war 2023 zu Gast am Arbeitsbereich Zeitgeschichte des Instituts für Geschichte der Universität Graz. Die Themen des diesjährigen Netzwerktreffens behandelten die Rolle von Oral History für die Geschichte der Arbeit sowie Fragen von Migration und Partizipation. Die drei Begriffe hängen dabei eng und mit eigenen Spezifika zusammen, je nachdem, von welchem Standpunkt aus man sie diskutiert. Blicken wir aus der Arbeitsperspektive auf Migration, ergeben sich andere Fragen als diskutierte man über Arbeit und Partizipation aus der Perspektive von Migrant*innen. Sprechen wir über Partizipation, so sind die Interviewbedingungen genauso gemeint wie die Partizipationsbedürfnisse und -möglichkeiten der Interviewpartner*innen. Weitere Panels widmeten sich den Herausforderungen von Museumsarbeit, den Debatten über den Umgang mit Vergangenheiten und den Besonderheiten von Oral History unter Pandemiebedingungen.

Zudem bestand die Möglichkeit, Interviewsammlungen und Forschungseinrichtungen vorzustellen. Dr.in Verena Lorber ging dabei auf die zentralen Forschungsaufgaben des Franz und Franziska Jägerstätter Instituts ein und beschrieb den Aufbau der Oral History Sammlung. Dabei gilt es, bestehende Sammlungen von Audio- bzw. audiovisuellen Daten aufzuspüren und zu archivieren sowie Interviews mit Zeitzeug*innen bzw. Expert*innen zu führen. Die Interviews und die Wahl der Interviewpartner*innen tragen dem Interesse an der Geschichte wie jenem am Gedächtnis Jägerstätters gleichermaßen Rechnung. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Wie die Geschichte der Person Franz Jägerstätter in Familie, Ort, Kirche und Gesellschaft fortwirkt? Welche Informationen über zeitgenössische Reaktionen der vergangenen Jahrzehnte lassen sich über Zeitzeug*innen erheben und diskutieren?

Tagungsprogramm